Endpost
Mel war zu Besuch bei ihren (Adoptiv)eltern in den USA. Diese waren an die Küste gezogen und ihr gefiel es hier, auch wenn sie selbst in England lebte um näher bei ihrer kleinen Schwester sein zu können.
Sie war nun 41 Jahre und stolze Familienmutter. Sie lebte mit ihrer Tochter, ihrem Sohn und ihrem Mann in einem kleinen Ort in Südengland. Glücklich und zufrieden. Während Mel nun im Garten stand, dachte sie an die vergangenen 19 Jahre zurück. Und an die Zeit nach dem Krieg.
Damals war mir alles noch nicht so leicht gefallen. Das ich meine eigene Mutter hatte umbringen müssen, lag sehr lange wie ein Schatten über mir. Doch inzwischen kam ich damit klar. Caroline war nie wirklich eine Mutter gewesen. Niemand hatte so einen Tod verdient und dennoch konnte ich nun mit Gewissheit sagen, dass ich es jederzeit wieder tun würde. Um Felis Leben zu retten. Ich liebte meine kleine Schwester über alles und die Tatsache, dass wir "nur" Halbgeschwister waren, änderte nichts an dem innigen Verhältnis was wir zueinander hatten. Ich war immer für sie da, wenn sie mich brauchte und umgekehrt war es genauso.
Inzwischen war auch Felicity Mutter und mit Scorp verheiratet. Die zwei waren einfach das perfekte Paar und ihre Kinder einfach bezaubernd. Unsere Familien verstanden sich gut, weshalb die Kinder auch oft miteinander spielten.
Samantha und Jace waren 7 und 9 Jahre alt. Beide hatte ich bekommen, nachdem ich meinen Man Tim geheiratet hatte. Wir hatten uns damals eigentlich bei einer ziemlich klassischen Situation kennen gelernt. 4 Jahre nach der Schlacht. Nichts besonderes und doch irgendwo auf seine eigene Art ein unglaublich schöner Moment. Ich war einkaufen gewesen, um den Lebensmittelvorat in meiner damaligen kleinen Wohnung wieder einmal aufzufüllen und im Supermarkt waren Tim und ich mit unseren Einkaufswagen ineinander gefahren. Aus Versehen natürlich.
Ein Blick in seine Augen und ich hatte mich verliebt. Liebe auf den ersten Blick, wie man so schön sagte und meine einzigst wahre. Danach hatten wir uns oft getroffen und viel miteinander unternommen. Schließlich verliebten wir uns und kamen auch zusammen, heirateten und bekamen unsere beiden wundervollen Kinder.
Ich lächelte glücklich und schwang auf der alten Schaukel - die ich noch aus Kindertagen kannte - ein wenig hin und her. Ich arbeitete inzwischen bei Gringotts und mochte meinen Job dort sehr gern. Tim und ich verdienten beide gut. Er war zwar ein Muggel, was für mich aber nie ein Problem dargestellt hatte, war ich doch unter diesen aufgewachsen.
Auch er hatte sich gut, in die für ihn fremde Welt eingefunden auch wenn es ihn anfangs aus den Socken gehauen hatte zu erfahren, dass ich eine Hexe war. Auch Sam und Jace trugen magisches Blut in sich und würde in zwei und vier Jahren die Hogwartsschule besuchen, so wie ich es mir eigentlich immer gewünscht hatte.
"Mama?", hörte ich auf einmal die Stimme meiner Tochter und wurde aus meinen Gedanken aufgeschreckt, als sie sich neben mich auf die zweite Schaukel setzte und diese dadurch leicht vibrierte. Liebevoll lächelte ich sie an. "Ja mein Schatz?"
"Daddy hat eine Überraschung für dich. Er hat gesagt wir bleiben dieses Wochenende bei Oma und Opa.", erklärte Sam mir.
"Ach ist das so?", fragte ich schmunzelnd, stand auf und gab ihr einen Kuss aufs Haar. Ich hatte Tim schon lang gesehen, wie er lächelnd an den Türrahmen gelehnt dastand und uns beobachtete. Wie lange er da allerdings stand konnte ich nicht sagen.
Glücklich lief ich zu ihm und schlang meine Arme um seinen Nacken um ihm einen Begrüßungskuss auf die Lippen zu hauchen. "Sam meint du hast eine Überraschung?", fragte ich und blickte ihn mit meinen braun-grünen Augen an.
"Jaa... wir werden ein Wochenende in dem Wellnesshotel verbringen, was du dir schon so lange wünscht.", erklärte er mir dann grinsend und hielt mir zwei Tickets vor die Nase. "Mit einem Trip zu den Niagarafällen... wo wir unser Eheversprechen nochmal erneuern..."
Meine Augen weiteten sich vor Überraschung und ich kuschelte mich überglücklich an ihn. "Das werden wir."
"Ich liebe dich.", hörte ich Tim sagen und spürte, wie er sein Gesicht in meinem Haar vergrub. "Und ich liebe dich.", nuschelte ich leise an ihn gekuschelt. Ich war überglücklich. Und froh, dass nun endlich Frieden und Glück mein Leben bestimmten.